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Risikotragfähigkeit und übergreifendes Risikomanagement
Perspektivwechsel erfordert Kurswechsel – auch in kleineren Instituten
Im Oktober 2017 hat die deutsche Bankenaufsicht die 5. MaRisk-Novelle verabschiedet. Im Nachgang dazu wurde 2018 ein neuer Risikotragfähigkeitsleitfaden veröffentlicht. Für eine Übergangsperiode kann zur Steuerung der Risikotragfähigkeit noch der verbreitete Going-Concern-Ansatz verwendet werden. Mittelfristig kommen jedoch auch kleinere Banken nicht daran vorbei, den Paradigmenwechsel zum ICAAP-Ansatz der EZB zu vollziehen.
Der neue RTF-Leitfaden folgt den Prämissen des ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Pro-cess) der EZB. Damit führt er auch die dort etablierten zwei Perspektiven ein: die normative Kapitalplanung und die ökonomische Risikotragfähigkeit. Beide lassen sich nur bedingt mit den Ansätzen der bisherigen RTF-Steuerung vergleichen, dem gängigen Going Concern und dem Gone Concern.
Der normative Ansatz soll die Fortführung der Bank aus regulatorischer Sicht gewährleisten. Im Kern der Betrachtung steht daher die Einhaltung der regulatorischen Kapitalquoten, ergänzt um Vorschaurechnungen für einen Zeitraum von drei Jahren. Darüber hinaus müssen auch adverse Geschäftsszenarien berücksichtigt werden.
Damit folgt dieser Ansatz der simulationsbasierten Logik der EBA-Stresstests. Eigenmittel und die gewichteten Risikoaktiva (RWA) in den adversen Szenarien sind konsistent zu prognostizieren. Daraus resultiert eine hohe methodische Komplexität, die vor allem ein gutes Zusammenspiel der verschiedenen Organisationseinheiten einer Bank voraussetzt.
Die ökonomische Perspektive kann als Weiterführung bisheriger barwertiger ökonomischer RTF-Ansätze betrachtet werden. Alle wesentlichen Risiken, vorzugsweise in VaR-Ansätzen quantifiziert, werden einer ökonomisch definierten Risikotragfähigkeit gegenübergestellt.
Die Modellwahl für die Quantifizierung und der Validierungsprozess müssen der Größe der Bank und der Komplexität des Geschäftsmodells angemessen sein. Insbesondere ist sorgfältig zu begründen, wenn für einzelne Risiken keine ökonomische Kapitalunterlegung vorgesehen ist oder Diversifikationseffekte zwischen einzelnen Risikoarten berücksichtigt werden.
Für kleinere Institute stellt die Aufsicht die Option auf einen „Säule-I-Plus-Ansatz“ in Aussicht. Generell müssen bei den Analyse- und Reportingprozessen des übergreifenden Risikomanagements und der RTF-Steuerung die Baseler Grundsätze zur Risikodatenaggregation und Risikoberichterstattung berücksichtigt werden. Daraus ergibt sich besonders für kleinere Institute erheblicher Handlungsbedarf.
PPI unterstützt ihre Kunden beim Aufbau einer aufsichtskonformen RTF-Steuerung.
Unsere Leistungen im Überblick
Analyse und Bewertung relevanter Risiken für Aufbau/Anpassung eines übergreifenden Risikomanagements als Grundlage für eine ökonomische RTF-Steuerung
Anpassung bisheriger Going-Concern-Ansätze an die Anforderungen der ökonomischen Perspektive
Erweiterung der Planungsprozesse zur Abdeckung der Anforderungen an die normativen Perspektiven
prozessuale und organisatorische Verzahnung der Geschäftsplanung mit der RTF-Steuerung
Erweiterung der bestehenden technischen Tools, insbesondere IDV-Infrastrukturen, zur Abdeckung der methodischen Funktionalitäten und der weitergehenden regulatorischen Anforderungen an die Risikoberichtserstattung
Kreditrisiken dominieren das Gesamtrisiko einer Bank. Der weit überwiegende Teil der Eigenkapitalunterlegung wird im Schnitt für sie aufgewendet. Zusätzliche Herausforderungen ergeben sich aus der Digitalisierung. Denn mit ihr erhöht sich die Komplexität des Kreditprozesses beträchtlich. Ein effizientes Kreditrisikomanagement hat daher den gesamten Lebenszyklus eines Kreditengagements abzudecken: vom initialen Rating bei der Kreditvergabe bis zur Überwachung der Non Performing Loans.
Marktpreisrisiken
Die Kapitalmärkte sind im Wandel – die Risiken auch
Seit Jahrzehnten werden Markpreisrisiken quantitativ modelliert. Doch ebenso wie der Kapitalmarkt sind sie einem ständigen Wandel unterworfen. Besonders die Finanzkrise von 2008 hatte erhebliche Auswirkungen auf ihre Steuerung. Stichworte wie Marktliquidität, einheitliche Behandlung von Bankbuch und Handelsbuch oder Messung von Tail-Risiken beschreiben nur einen kleinen Ausschnitt der gravierenden Veränderungen.
Liquiditätsrisiken
Liquidität in einer globalisierten Finanzwelt – unter erhöhtem Druck und besonderer Beobachtung
Spätestens seit der Pleite von Lehman Brothers nimmt das Management von Liquiditätsrisiken einen zentralen Platz in der Risikosteuerung von Banken ein. Selbstverständlich hat auch die Bankenaufsicht reagiert und in den letzten Jahren eine Fülle von Regularien für die Liquiditätssteuerung erlassen. Die aktuellen technischen und prozessualen Entwicklungen werden die Herausforderungen weiter verschärfen.
Das Management von operationellen Risiken hat in den letzten Jahren enorm an Brisanz gewonnen. In Zeiten vor Basel II waren sie noch die „Stiefkinder“ unter den Risikoarten. Inzwischen rangiert ihre Bedeutung bei den meisten Banken vor den Marktpreisrisiken auf Platz zwei. Diese Entwicklung ist auf die wachsende Komplexität, Automatisierung und Verkettung der Prozesslandschaft zurückzuführen.
IT-Risiken
Die Digitalisierung der Finanzwelt – neue Chancen, neue Gefahren, neue Vorschriften
Längst hat die Digitalisierung der Finanzwelt alle Akteure erfasst. Banken, Versicherungen, Asset Manager oder FinTechs – wer wettbewerbsfähig bleiben möchte, bedient sich neuer Techniken wie Cloud Computing, Machine Learning, Robo Advisory und Distributed Ledger Technology. Damit steigen nicht nur IT- und Cyber-Risiken, sie rücken auch in das Visier der Aufsichtsbehörden. Mit den bankaufsichtlichen Anforderungen an die IT haben sie ein eigenes Regulierungspaket erlassen.
Schwer quantifizierbare Risiken
Krisen sind oftmals unberechenbar, ihre Steuerung nicht
Geopolitische Krisen, Reputationsverlust, geschäftliche Disruption – viele Risiken in der Finanzwelt können nicht quantitativ modelliert werden. Auch die Unterlegung diverser Risikoarten mit Eigenkapital schützt nicht vor allen Widrigkeiten. Im rasanten Takt des Informationszeitalters benötigen Banken ein Risikomanagement mit einem 360°-Blick. Schließlich kann man nie wissen, aus welcher Richtung die nächste Krise naht.
Risikokultur und Governance
Wege zu einer neuen nachhaltigen Risiko- und Unternehmenskultur
Seit dem 1. Januar 2016 sind die vier Prüffelder der EZB und der nationalen Aufsichtsbehörden zur Überwachung der Gesamtbanksteuerung in Kraft. Im Rahmen des einheitlichen Überwachungsprozesses (SREP – Supervisory Review and Evaluation Process) müssen Kreditinstitute zahlreiche Bewertungs- und Umsetzungsnachweise erbringen. Neben der Geschäftsmodellanalyse sowie der Bewertung von Kapital-, Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken zählen auch Risikokultur und Internal Governance dazu.
Whitepaper SREP-Geschäftsmodellanalyse
Risikoindikatoren für die Banksteuerung nutzen
Die Geschäftsmodellanalyse zählt zu den wesentlichen Bestandteilen des von der Bankenaufsicht durchgeführten Überwachungsprozesses Supervisory Review and Evaluation Process (SREP). PPI hilft Kreditinstituten bei der Analyse des Geschäftsmodells und bei der Ermittlung des Risikoappetits. Ein übersichtliches Cockpit liefert dem Managament zudem wertvolle Informationen.
Studie zur Regulierung von FinTechs
Konkurrenz oder Kooperation? Studie zur Zusammenarbeit zwischen Banken und FinTechs
Die meisten FinTechs sind Start-up-Unternehmen und gelten als Treiber von Innovationen in der Finanzbranche. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie moderne Technologien für ihre Geschäfte nutzen. Im Spannungsfeld zwischen Innovationen und Einhaltung von Regulierungen stehen viele Branchenteilnehmer vor großen Herausforderungen.