Bei finanzwirtschaftlichen Entscheidungen von Verbrauchern und Unternehmen spielen Aspekte aus den Bereichen Environmental (Umwelt), Soziales und Governance, kurz ESG, eine immer stärkere Rolle. Die im September 2022 von der BaFin veröffentlichte 7. Novelle der Mindestanforderungen an das Risikomanagement fordert explizit die Berücksichtigung von ESG-Faktoren bei der Kreditvergabe und -überwachung. Den bisherigen Umsetzungsstand bei deutschen Banken und Sparkassen im Firmenkundenbereich haben die Fachhochschule Münster und die PPI AG im Rahmen der Studie „Berücksichtigung von ESG-Kriterien im Kreditprozess für Firmenkunden“ untersucht.
Das Thema Nachhaltigkeit dominiert einen großen Teil der gesellschaftlichen Debatten. Kein Unternehmen kann es sich leisten, ESG-Kriterien bei seinen Entscheidungen außen vor zu lassen, dies begründet sich neben gesetzlichen Anforderungen auch aus einem angepassten Kundenverhalten. Die Finanzbranche bleibt dabei nicht außen vor, die 7. Novelle der MaRisk sieht eine aufsichtsrechtliche Verankerung vor. ESG-Faktoren sollen bei Kreditentscheidungen einbezogen werden. Die gemeinsame Studie „Berücksichtigung von ESG-Kriterien im Kreditprozess für Firmenkunden“ der FH Münster und der PPI AG beleuchtet den derzeitigen Umsetzungsstand in deutschen Kreditinstituten und zeigt aktuelle und künftige Handlungsfelder auf.
Im Ergebnis berücksichtigen derzeit nur knapp 40 Prozent der befragten Banken und Sparkassen ESG-Risiken im Rahmen der Kreditentscheidung. Eine große Mehrheit plant aber immerhin entsprechende Anpassungen an den verschiedenen Stellen des Kreditprozesses für Firmenkunden. Hauptarbeitsfelder sind aktuell die Entwicklung von Instrumentarien zur Erhebung von ESG-Informationen und zur Beurteilung von ESG-Aspekten. Die von der Aufsicht kommunizierten Erwartungen sind nach mehrheitlicher Aussage der Teilnehmenden nicht ausreichend beziehungsweise nicht verständlich kommuniziert.
Im Hinblick auf die Gewichtung der einzelnen ESG-Faktoren wird zurzeit Umweltrisiken mit deutlichem Abstand die höchste Bedeutung beigemessen. Soziales und Governance spielen dagegen (noch) eine untergeordnete Rolle. Auch dominieren Negativlisten und qualitative Analysen die Methodik, quantitative ESG-Klassifizierungen sind noch wenig verbreitet, werden aber künftig an Bedeutung gewinnen. Insgesamt rechnen die Institute mit einem höheren Aufwand für die Analysen im Vorfeld einer Kreditentscheidung.
Füllen Sie einfach das Formular aus. Nachdem Sie Ihre Daten gesendet haben, erhalten Sie eine E-Mail mit einem Link, um Ihre Anfrage zu bestätigen. Erst nach der Bestätigung werden Ihre Daten an PPI übermittelt.
Sie erhalten die Studie als PDF per E-Mail zu folgenden Konditionen:
Kunden, Partner und Medien: kostenfrei
Beratungsunternehmen: kostenpflichtig - sprechen Sie uns gerne an
Thomas Paulat
Manager
+49 175 2255185
Thomas.Paulat(at)ppi.de
Michael Wiemker
Senior Consultant
+49 160 98964227
Michael.Wiemker(at)ppi.de