Wie kommen wir zu dieser Einschätzung? Schon die bisherigen Ergebnisse aus dem MiFID II-Readiness-Index der PPI (Studie in insgesamt sieben Wellen von September 2014 bis August 2018) haben die enormen Herausforderungen und Pain Points gezeigt:
Hohe Kosten und maßgebliche Veränderungen in der Produkt- und Preisgestaltung wie auch in der Anlageberatung führen zu einem erheblichen Diskussionsbedarf im Zusammenhang mit der Kostentransparenz und einem Unverständnis der Kunden gegenüber der neuen Abläufe. Dies zeigte sich insbesondere in unserer siebten Studienwelle nach Inkrafttreten von MiFID II. Um der gestiegenen Komplexität zu begegnen, haben Banken den Automatisierungsgrad erhöht und ihre Prozesse stark standardisiert. Im Ergebnis sind für Banken und Sparkassen die aktuell implementierten Anforderungen daher eher mit Nachteilen als mit Chancen und neuen Wettbewerbspotenzialen verbunden.
Jetzt hat die Europäische Kommission im Rahmen des sog. COVID-19 Recovery Packages am 24. Juli ihre Vorschläge für eine kurzfristige Anpassung (Quick Fix) der europäischen Finanzmarktrichtlinie MiFID II vorgestellt. Bereits vor dem planmäßig anstehenden Review von MiFID II sollen hiermit zeitnah punktuelle Erleichterungen für Banken und Sparkassen geschaffen werden, um die Auswirkungen der durch Corona bedingten Krisensituation abzumildern.
Die geplanten Erleichterungen betreffen sowohl die kunden- und produktbezogenen als auch die markt- und transaktionsbezogenen Anforderungen. Im Allgemeinen sind diese Erleichterungen zu begrüßen, sinnvoll und überfällig. Die Umsetzung des Quick Fix bedingt jedoch entsprechende Anpassungen in der gesamten technischen (Regelwerk-)Prozesskette. Modulare Systeme mit Parametrierungsmöglichkeiten sind dabei auf jeden Fall im Vorteil gegenüber monolithischen Systemen.
Mit unseren weitreichenden Erfahrungen und unserer MiFID-Expertise unterstützen wir Sie gerne als Diskussionspartner, Sparringspartner und Berater.